Fütterung von Bio-Legehennen: Effizient und bedarfsgerecht

Die Nachfrage nach Bio-Eiern ist ungebrochen hoch. Im Jahr 2022 legte der Verkauf um 6 % auf 1,8 Mrd. Bio-Eier zu. Die Fütterung von Bio-Legehennen ist seit Beginn des Jahres 2022 noch herausfordernder geworden, da die Richtlinien mit Inkrafttreten der EU-Verordnung Nr. 2018/848 europaweit verschärft wurden. Besonders die ausreichende Versorgung mit Aminosäuren wie Methionin und Lysin ist kritisch geworden. Seit November 2021 produziert BAT Agrar im eigenen Werk im norddeutschen Müssen hochwertiges Bio-Legehennenfutter. Durch die Auswahl eiweißreicher Komponenten wie Ölsaatenexpeller kann der Protein- und Aminosäurenbedarf der Hennen mit dem Futter gedeckt werden. 

Für die Erzeugung qualitativ hochwertiger Eier wird eine effiziente Umwandlung von in Futtermitteln enthaltenen Nähr- und Wirkstoffen angestrebt. Gleichzeitig soll die Fütterung die gute Gesundheit der Tiere fördern und wirtschaftlich sein. Die Zusammensetzung des Futters orientiert sich am Nährstoffbedarf der Legehennen und sollte auf den Verdauungsapparat abgestimmt sein.

Grundsätzlich verboten sind dabei in der ökologischen Fütterung: 

-        präventiver Einsatz chemisch-synthetischer allopathischer Tierarzneimittel (z.B. Kokzidiostatika) 

-        gentechnisch veränderte Futtermittel und deren Derivate (gvo) 

-        synthetisch gewonnene, freie Aminosäuren 

-        synthetisch gewonnene Carotinoide 

-        Extraktionsschrote

Für die Praxis bedeutet dies, dass adultes Geflügel mit 100% Futterkomponenten aus der ökologischen Erzeugung gefüttert werden muss und der Einsatz von bspw. konventionellem Kartoffeleiweiß nicht mehr möglich ist. Dies stellt die Bio-Betriebe und Futtermittelhersteller vor die Herausforderung, die Tiere bedarfsgerecht mit Aminosäuren zu versorgen. Der Verzicht auf Extraktionsschrote und zugleich Verbot der Ergänzung von freien Aminosäuren erschwert die Rationsgestaltung erheblich.

Ziel: hohe Futteraufnahme

Auch in der Bio-Eiproduktion werden moderne Legehybriden mit hohem genetischen Leistungspotenzial eingesetzt. Entsprechend müssen diese Tiere mit ausreichend Energie, Nähr- und Wirkstoffen versorgt werden, um ihr Potenzial ausschöpfen zu können. Neben der Ausstattung des Futters spielt auch die tatsächliche Futteraufnahme eine Rolle. Besonders zu Anfang der Legeperiode kann der Futterverzehr zu gering sein. Dann erhöht sich das Risiko von Verhaltensstörungen, gesundheitlichen Problemen sowie reduzierter Leistung. Gerade zum Ende der Legeperiode kann die Futteraufnahme dagegen zu hoch sein. Dann sollte die Futtermenge reduziert und/oder der Nährstoffgehalt entsprechend der zu erwartenden Leistung angepasst werden. Zur Kontrolle sollte die tägliche Futteraufnahme bestimmt werden. Zur Angleichung der Fütterung an den Bedarf der Tiere, sollten wöchentlich einige Tiere gewogen werden und die Gewichtsentwicklung dokumentiert werden. 

Bild: Getreide und Sojabohnen

Auswahl geeigneter Futterkomponenten

Das BAT Bio Legehennenfutter besteht zu etwa der Hälfte aus Getreide und Mais. Damit ist es schmackhaft und energiereich. Allerdings ist die Eiweißzusammensetzung dieser Komponenten nicht ausreichend für eine leistungsgerechte Nährstoffversorgung.

Hochwertige Proteinkomponenten müssen zusätzlich ausgewählt werden, um eine bedarfsgerechte Versorgung mit Aminosäuren sicherzustellen. Essenzielle Aminosäuren, d.h. solche, die die Hennen nicht selber herstellen können, müssen zugefüttert werden. Die schwefelhaltige Aminosäure Methionin ist die erstlimitierende in der Legehennenfütterung. Diese wird vor allem für die Federbildung und das Erreichen der anvisierten Eigewichte benötigt. Die zweitlimitierende Aminosäure Lysin ist vor allem für den Aufbau von Körpermasse erforderlich. Leguminosen sind reich an Lysin, zumeist jedoch arm an Methionin, was ihren Einsatz in Rationen begrenzt. Gute Methionin Lieferanten sind: Rapskuchen, Sonnenblumenkuchen, Rispenhirse und Nackthafer. Sojakuchen liefert von allen pflanzlichen Proteinkomponenten die vorteilhafteste Proteinqualität. Für unser BAT Bio Legehennenfutter verwenden wir optimal aufeinander abgestimmte Eiweißkomponenten: Sojaexpeller, Sonnenblumenexpeller, und Erbsen.

Zusätzlich enthält das Futter Grünmehl als Proteinlieferant. Aber auch wegen seiner vergleichsweise hohen Gehalte an gelbfärbenden Stoffen zur Dotterpigmentierung ist es enthalten.

Mineralstoffe wie Futterkalk, Vormischungen und Muschelschalen runden die Versorgung der Tiere ab. 

Produktempfehlung

Futterproduktion

Wie die Rohstoffe aufbereitet werden, spielt eine wesentliche Rolle dafür, ob die Tiere das Futter akzeptieren und wie die Verdaulichkeit, also die Aufnahme der Nährstoffe ist. Für das BAT Bio Legehennenfutter werden Getreide und Körnerleguminosen in einer Mühle zerkleinert, um die Verdaulichkeit zu verbessern. Pflanzenöle binden den Mahlstaub, verbessern die Krümelstruktur und liefern zusätzlich Energie. 

Die Lagerungs-, Transport, und Fütterungstechnik hat ebenfalls Einfluss auf die Qualität des Futters. Bei uns werden deshalb die Futtermittel trocken und kühl gelagert.

Mit dem BAT Bio Legehennenfutter bekommen ihre Legehennen ein Futter, dass nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen entwickelt wurde. Hochwertige Rohstoffe werden dafür sorgfältig aufeinander abgestimmt und in unserem Mischfutterwerk in Norddeutschland verarbeitet.

Frederike Schwarck
Produktmanagement Bio-Geflügel

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