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geschreiben von Jacob Gloyer, Fachvertrieb Rind im April 2025
+4 kg mehr Milch durch einfache Fütterungskonzepte und Kontinuität in der Rationszusammensetzung.
Auf der Schönberg GbR in Osterhorn im Kreis Pinneberg werden die Trockensteher seit Anfang 2024 ab etwa 21 Tagen vor der Kalbung mit Sauren Salzen auf die kommende Laktation vorbereitet. Dies ist eine von vielen individuellen Möglichkeiten aus dem BAT Goldkühe Konzept die Trockensteher optimal zu versorgen.
Ziel bei der Zusammenstellung der Trockensteherration ist die Absenkung der DCAB-Werte. Die Ration der Vorbereiter (Abbildung 1) besteht in diesem Fall nur aus wenigen Komponenten, auf Grassilage wird bewusst komplett verzichtet. Dies senkt die Schwankungen der Mineralstoffgehalte und reduziert die Menge an Kalium in der Ration auf ein notwendiges Minimum. Zur Verdünnung des Energiegehaltes und Bereitstellung von Faser wird Häckselstroh eingesetzt, einen Proteinausgleich gewährleistet Rapsschrot. Um Futterselektion vorzubeugen, wird die Ration mit Wasser angefeuchtet. Eine Absenkung des DCAB-Wertes erreichen wir hier durch den Einsatz matrixgebundener saurer Salze, dem AniStart. Gleichzeitig stellt einfacher Futterkalk die Kalziumversorgung der Tiere sicher und das magnesiumreiche Trockenstehermineral R 6566 ergänzt alle nötigen Vitamine sowie Mengen- und Spurenelemente.
Es werden wenige Komponenten mit einer relativ hohen Menge eingesetzt, dadurch reduzieren sich Fehler beim Anmischen der Ration und beim Füttern. Kombiniert mit einer Futtervorlage für zwei Tage lässt sich diese Ration auch in einem großen Mischwagen genau mischen.
Um eine Überversorgung der Frühtrockensteher zu vermeiden, erhalten diese eine grasreiche und energieärmere Ration als die Anfütterungsgruppe ähnlich der, der großen Jungrinder. Hier ist unser Jungrindermineral R 7570 AS 10 ausreichend.
Das Konzept lässt sich bei Bedarf weiter vereinfachen. Hierfür bietet BAT Agrar entweder die Mineralkomponenten als vorgemischtes Produkt BAT Pro R 6211 Gold an oder sogar die Mineralkomponenten inklusive einem Proteinträger als All in One Produkt dem BAT Pro Gold Complete FREE.
Bild: Ration mit niedriger DCAB für die Vorbereitergruppe
Innerhalb kurzer Zeit nach der Umsetzung des Konzeptes auf der Schönberg GbR verbesserten sich die Einstiegsleistungen der Tiere. Die Leistung am 38. Laktationstag stieg im Schnitt um 6,8 kg/Kuh/Tag an. Die Behandlungshäufigkeit der Frischlaktierenden sank drastisch und klinisches Milchfieber tritt kaum noch auf. Bei der Analyse der Stoffwechselparameter der Tiere innerhalb der ersten 100 Tage wurden deutlich weniger Ketosen festgestellt. Daraufhin wurde die Menge an BAT Propy-Mix zur Energieaufwertung in der Ration der Frischmelkenden reduziert und nicht mehr jede Kuh wird wie bisher mit Propylenglykol gedrencht. Dies spart Kosten und wertvolle Arbeitszeit.
Nach dem erfolgreichen Start in die Laktation zeigt sich wie wichtig hohe Peakleistungen der Tiere sind. Abbildung 2 zeigt einmal den durchschnittlichen Laktationsverlauf aller Tiere im zweiten Halbjahr 2023 in der gestrichelten und den der Tiere im gesamten Jahr 2024 durch die durchgezogene Linie. Es fällt auf, dass der Abfall der Milchmenge mit fortschreitendem Laktationstag nahezu parallel verläuft. Somit wird der nachhaltige Effekt der erreichten Höchstleistung deutlich.
Neben den Trockensteherrationen wurden auch die der melkenden Kühe überarbeitet. Da sich die Herde von insgesamt gut 1.000 melkenden Kühen auf fünf baulich getrennte Tiergruppen aufteilt kommt es immer wieder zu sozialem Stress durch Umgruppierungen. Um die Notwendigkeit der Gruppenwechsel und Futterwechsel während der Laktation auf ein Minimum zu reduzieren, werden nur noch zwei verschiedene Rationen gefüttert. Die Frischmelker erhalten die Ration der Hochleistenden, die wie zuvor erwähnt aufgewertet wird mit BAT Pro Propy-Mix aufgewertet wird. Dieser gleicht die negative Energiebilanz am Laktationsstart etwas aus und erhöht die Futteraufnahme in diesem Zeitraum. Damit reduziert sich die Ketosegefahr. Um Verfettungen am Laktationsende zu vermeiden und den Kraftfutteraufwand überschaubar zu halten erhalten die spätlaktierenden Kühe eine energieärmere Ration.
Da von jeder dieser beiden Mischungen täglich mehrere Ladungen angemischt werden müssen, ergibt sich hier ein arbeitswirtschaftlicher Vorteil, der darin besteht, dass diese zwischen den jeweiligen Gruppen ausgetauscht werden können.