Herbizidstrategie im Winterweizen

Die Gräserproblematik im Winterweizen wird zunehmend zur Herausforderung – und das aus mehreren Gründen; die eine Neuausrichtung der Herbizidstrategien notwendig machen:
Nach dem EU-weiten Verbot von Flufenacet stehen Landwirte im Winterweizenanbau vor neuen Herausforderungen in der Gräserbekämpfung, insbesondere gegen Ackerfuchsschwanz und Windhalm. Dazu kommen Resistenzen gegen diverse Wirkstoffe, die die Bekämpfungsmöglichkeiten einschränken.

In zwei Exaktversuchen wurden unterschiedliche Strategien abgetestet.

Versuchsergebnis (Auszug) aus Groitzsch (SN), Schwerpunkt Weidelgras

Ein bereits voran gegangener Versuch zum Vergleich von Einzelwirkstoffen hat gezeigt, dass insbesondere das Chlortoluron und Prosulfocarb hohe Wirkungsgrade in der Weidelgrasbekämpfung zeigen. Der Wirkstoff Diflufenican fungiert als „Anschärfer“ und kann Wirkungsgrade steigern. Dies zeigt sich auch im Versuchsergebnis. Die Variante mit Flufenacet (Herold SC) weist nicht die höchsten Wirkungsgrade auf. Alle anderen Varianten mit Prosulfocarb und Toluron zeigen höhere Wirkungsgrade. Herbosol als Additiv sorgt dafür, dass die Wirkung schneller einsetzt. Das Endergebnis unterscheidet sich in diesem Fall nicht voneinander.

Versuchsergebnis (Auszug) aus Groß Königsförde (SH), Schwerpunkt Ackerfuchsschwanz

Der Standort verfügt noch über sensitiven Ackerfuchsschwanz, weshalb sich die Versuchsergebnisse sicherlich zum Teil von Praxisbeobachtungen unterscheiden. Allerdings hängen die Bekämpfungserfolge immer vom jeweiligen Resistenzstatus des Standortes ab.
Flufenacethaltige Varianten gelten nach wie vor als Maß aller Dinge in der Ackerfuchsschwanzbekämpfung. Dort, wo in diesem Jahr keine Flufenacethaltigen Produkte mehr vorhanden sind, muss auf Alternativen zurückgegriffen werden. Alternativvarianten sind für die Zukunft notwendig. Der Wirkstoffstapel aus den Produkten Boxer, Stomp Aqua und Mateno Duo kommt im Versuch als beste Variante davon. Neben einer weiteren Variante konnte hier eine Phytotoxizität von 12 % beobachtet werden.