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Das Fundament der Milchkuh – Klauengesundheit strukturiert betrachtet

Die Milchleistung in unseren Beständen stieg in den vergangenen Jahren kontinuierlich an. Es wird viel in Automatisierung, Kuhkomfort und Herdenüberwachung investiert, eine auskömmliche wirtschaftliche Situation trägt dazu bei, Investitionen anzuschieben, die weniger mit Betriebswachstum zu tun haben, sondern mehr auf eine verbesserte Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Milchviehbestände ausgerichtet sind. Zwei Themen begegnen uns in der Beratungsarbeit aber nach wie vor fast täglich: Eutergesundheit und Klauengesundheit.

 

Die Zellzahlen im Durchschnitt der Betriebe sind unserer Meinung nach noch deutlich zu hoch, in vielen Milchkontrollauswertungen über verschiedene Landkreise in S.H. sehen wir Zahlen um 250.000 Zellen/ml Milch, damit können wir nicht zufrieden sein. Eine verbesserte Klauengesundheit kann sich durch die Reduzierung von Stress - auch hier positiv auswirken.

 

Hinsichtlich der Klauengesundheit gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Betrieben. Auf der einen Seite Milchviehbestände, bei denen man beim Kontrollgang durch die Herde fast keine lahme Kuh findet und andere Betriebe, die einen erheblichen Anteil lahme, in Behandlung befindliche oder durch Mortellaro beeinträchtigte Kühe aufweisen. Welche Auswirkungen das auf die Leistungsbereitschaft unserer Kühe und die Wirtschaftlichkeit des Betriebes, hat brauchen wir hier nicht weiter zu erörtern, das sollte allen fortschrittlichen Milchviehhaltern klar sein.

 

Wir wollen uns hier auf eine praxisnahe Suche nach den Einflussfaktoren begeben, die sich positiv auf die Klauengesundheit auswirken. Nur so können wir aktiv an Verbesserungen arbeiten.

 

·         Optimale Klauenform erhalten

·         Maximalen Kuhkomfort anstreben

·         Maximale Stallhygiene erreichen

·         Stresszeiten minimieren

·         Fütterungsfehler vermeiden

·         Spezielle Achtsamkeit bei der Transitkuh

  1. Klauen-Sprint Hardener+ Klauen-Sprint Hardener+ Artikel-Nr.: 28159-23
  2. Klauen-Sprint Hardener+ Klauen-Sprint Hardener+ Artikel-Nr.: 28159-24

Optimale Klauenform erhalten

Die optimale Klauenform verhindert Fehlbelastungen und Überbelastungen an bestimmten Stellen der Klaue und beugt so vielen Klauenerkrankungen vor. Wie erhalten wir diese Klauenform am effektivsten?

 

-       Nach Möglichkeit eine dem Laktationsverlauf angepasste Klauenpflege (kein Herdenschnitt 1-2 mal pro Jahr, hier werden zu viele Tiere zu einem ungünstigen Termin geschnitten)

-       Mindestens zwei Klauenpflegetermine je Laktation, kurz vor dem Trockenstellen und ein bis zwei Monate nach der Kalbung

-       Im akuten Fall sofortige Behandlung

-       Bei starkem Hornwachstum und/oder mangelnden Abrieb 1-2 weitere Termine

-       Korrekte Klauenpflege von ausgebildetem Personal (extern oder intern)

-       Regelmäßige Klauenpflege über saubere Klauenbäder oder „Klauenmatten“, möglicherweise kombiniert mit einer Klauenwaschanlage

Maximalen Kuhkomfort anstreben

Eine ausreichende Entlastung der Klaue fördert die Durchblutung der Lederhaut und damit die Gesunderhaltung der Klaue. Entlastung findet gerade in den Liegezeiten und Ruhezeiten der Milchkuh zwischen Melk- und Fresszeiten statt.

 

-       Maximale Liegezeiten durch gute Liegeboxengestaltung (richtige Maße, wenig verhaltensbegrenzende Einrichtungen, weiche und trockene Liegefläche)

-       Zur Vermeidung von Verletzungen: Ausreichende Anzahl an Übergängen, genügend breit und rutschfest,

-     Trittsichere Laufgänge im Stall verbessern die Erreichbarkeit der Liegeboxen

 

Mindestens eine Liegebox je Milchkuh bereitstellen (Frischmelker Belegdichte möglichst verringern auf ca. 80% )

Maximale Stallhygiene erreichen

Eine konsequent durchgeführte Stallhygiene führt zu einer verbesserten Klauenhygiene. Saubere und trockene Klauen verringern das Risiko für infektiöse Klauenerkrankungen (z.B. Mortellaro).

 

-       Regelmäßige Boden- und Laufganghygiene über passende Mistschieberzeiten, Abschieberoboter, usw. gewährleisten

-       Vermeidung von Schieberzeiten während der Stoßzeiten am Futtertisch

-       Manuelle Reinigung von Übergängen und speziellen Bereichen, die nicht automatisch erreicht werden (mindestens einmal täglich)

-       Tiefboxen, gerade im Bereich der Hinterbeine, pflegen und trocken halten (Ökosan von BAT Agrar)

Stresszeiten minimieren

Eine Umgebung, die ungestörtes Tierverhalten ermöglicht, beugt Stress vor.

Damit werden ausreichende Liege-, Fress- und Saufzeiten gewährleistet. Weniger Gedrängel führt zu weniger Belastungen des Klauen- und Bewegungsapparats.

 

-       Hitzestress, als stetig zunehmender Stressfaktor, verringert die Liegezeiten, deswegen bei Lüftungslösungen immer die Liegeboxenbereiche vorrangig belüften.

-       Lüftung optimieren – das betrifft Kuhkomfort und Stallhygiene

-       Wartezeiten im Vorwartehof möglichst geringhalten.

-       ruhigen, stressarmen Umgang mit der Milchkuh täglich praktizieren, abrupte Bewegungen können immer zu Verletzungen führen (Treiben zum Melken, Einzelkühe selektieren, Umgruppierungen, usw.)

 Fütterungsfehler vermeiden

Eine wiederkäuergerechte und fortschrittliche Milchviehfütterung ist die Voraussetzung für gesunde und widerstandfähige Tiere.

Fütterungsfehler in verschiedenen Bereichen wirken sich negativ auf die Klauengesundheit aus.

 

-       Eine exakte, immer gleichbleibende, zu immer gleicher Zeit vorgelegte Ration ist die Grundlage einer gesunden Fütterung.

-       Futterselektion am Futtertisch verhindern, sie ist häufig schädlicher als eine zu „scharfe“ Ration.

-       Kurzfristige, starke Rationsänderungen vermeiden, sie führen zu problematischen Pansenverhältnissen, die zu negativen Auswirkungen in der Versorgung der Lederhaut der Klaue führen können.

-       Auch in scharfen Rationen auf ausreichend physikalisch wirksame Faserfraktionen achten.

-       Zu dünner Kot führt zu Verschmutzungen der Tiere und Liegeboxen.

-       Erwärmung und Verderb am Siloanschnitt und am Futtertisch verhindern, Störung der Pansenverhältnisse (BAT Pro R 6006 Acid für stabile TMR-Mischungen)

Spezielle Achtsamkeit bei der Transitkuh

In der Transitperiode (Vorbereiter und Frischmelker) wird zum einen der Grundstein für einen möglichst störungsarmen Start in die Laktation gelegt und zum anderen ist die Kuh besonders empfindlich durch hormonelle Umstellungen, so dass auch die Klauengesundheit negativ beeinträchtigt werden kann.

 

-       Die richtige Vorbereitungsfütterung verhindert subklinisches und klinisches Milch- fieber, vermindert dadurch Folgeerkrankungen, die das Risiko von Klauenproblemen stark erhöhen würden (das BAT Goldkühe Konzept kann dabei helfen)

-       Ketosen führen zum Abschmelzen der Fettpolster in der Klaue der Milchkuh und zu vermehrten Druckstellen.

-       Das weich werden der Geburtswege geschieht hormonell und führt auch zu loserem Bindegewebe in anderen Organen, deswegen muss in diesem Zeitraum besonders schonend mit den Tieren umgegangen werden.

-       Weiche Laufflächen (Stroh und Gummi) vor der Kalbung helfen, das zu diesem Zeitpunkt weich aufgehängte Hufbein zu schonen

-       Die Kühe in der Transitphase haben einen höheren Platzbedarf (10 m²/Kuh), das vermindert Stress.

-       Stress in der Trockenstehzeit hat immer eine höhere Durchlässigkeit für Schadstoffe im Darm zur Folge. Diese wirken sich negativ auf die Durchblutung der Lederhaut aus.

Eine ausführliche Beschreibung finden Sie in unserer Thema Goldkühe.

 

Ihnen liegt hier ein kurzer Leitfaden vor, anhand dessen Sie als Betriebsleiter oder Herdenmanager allein oder gemeinsam mit Ihrem Fachberater feststellen können, wo noch Schwachstellen im Betrieb liegen. Eine Checkliste ist separat bei uns erhältlich.

 

Diesen Leitfaden können Sie zusammen mit Ihren Mitarbeitern vor Ort durchgehen und mit einfachen Worten die Aufmerksamkeit auf bestimmte Punkte lenken:

„Warum soll eine Kuh nicht zum Melkstand galoppieren, sondern ruhig dort hingehen?“